Freiwillligeneinsatz in Warschau, Polen

Eine Freiwilligenreise nach Polen – Bauen Sie Hoffnung für ukrainische Geflüchtete

Der Krieg in der Ukraine hat zur größten Flüchtlingsbewegung innerhalb Europas nach dem 2. Weltkrieg geführt.
Nach kurz- und mittelfristigen Hilfen für Geflüchtete in benachbarten Ländern, steht nun die Schaffung von dauerhaftem Wohnraum im Fokus. Viele Geflüchtete leben noch immer in beengten Massenunterkünften.
In Osteuropa kann dauerhafter Wohnraum mitunter durch die Umnutzung von Leerstand geschaffen werden. In Polen werden diese empty spaces, die oftmals in Besitz der öffentlichen Hand sind, zur Verfügung gestellt, um vulnerable Gruppen – wie Geflüchtete – zu einem verminderten Mietpreis unterzubringen.
Diese Wohnungen sind größtenteils unrenoviert; teilweise sogar unbewohnbar.

"Empty Spaces to Homes" - Ansatz

In vielen Städten Europas sieht man sich derzeit mit einer Wohnraumknappheit, und insbesondere einer Knappheit an sozialem Wohnraum konfrontiert. Betroffen…

In vielen Städten Europas sieht man sich derzeit mit einer Wohnraumknappheit, und insbesondere einer Knappheit an sozialem Wohnraum konfrontiert. Betroffen sind vor allem vulnerable Gesellschaftsgruppen wie Familien mit einem alleinerziehenden Elternteil, Ältere, Menschen in temporären Wohnlösungen und nun auch vermehrt Geflüchtete, die für unabsehbare Zeit nicht in ihre Heimatländer zurückkehren können.

Der „Empty Spaces to Homes”-Ansatz ist ein umfangreiches und langfristig gedachtes Konzept. In Kooperation mit der lokalen Stadtverwaltung werden ungenutzte oder leerstehende Immobilien, welche sich im Besitz der Gemeinde befinden, identifiziert, um diese als Wohnfläche nutzbar zu machen.

Unter der Aufsicht von Habitat for Humanity und mit Hilfe von Freiwilligen werden anschließend die Renovierungsarbeiten durchgeführt, sodass sicherer und menschenwürdiger Wohnungen entsteht. Des Weiteren hilft Habitat for Humanity bei der Vermittlung des neu entstandenen Wohnraums an Geflüchtete und andere schutzbedürftige Gruppen.

Bautagebuch aus Warschau

Umwandlung von Leerstand für Geflüchtete in Polen

Ende November 2022 wurden in Polen über 1,5 Millionen ukrainische Geflüchtete registriert, die Schutz vor dem Krieg suchen. Polen ist…

Ende November 2022 wurden in Polen über 1,5 Millionen ukrainische Geflüchtete registriert, die Schutz vor dem Krieg suchen. Polen ist somit das Land, welches die meisten Geflüchtete aufgenommen hat, überproportional viele davon in den Großstädten wie Warschau (ca. 130.000) und Breslau (50.000).

Habitat for Humanity Polen hat anhand einer Studie eine Erhebung von vakanten leerstehende Objekte durchgeführt und erkannt, dass viele der in Besitz öffentlicher Entitäten leerstehenden Gewerbe- und Wohnraumflächendurch Renovierungen wieder dem Wohnraumbestand zugeführt werden können. Ein großer Anteil davon befindet sich in Stadt Warschau.

In Kooperation mit den lokalen Behörden wird eine Vereinbarung getroffen, diesen Leerstand unter der Bedingung zu renovieren, diesen anschließend als sozialen Wohnraum für Geflüchtete aus der Ukraine zu Verfügung zu stellen. Auf diese Weise können dauerhafte Unterbringungen für Geflüchtete geschaffen werden, sodass diese die Massenunterkünfte verlassen können und sich ein dauerhaftes Zuhause einrichten können.

Helfen Sie Familien wie der von Alina!

Als bei Alinas Sohn Yevhenii, 12, eine Leberzirrhose diagnostiziert wurde, reiste sie sofort mit ihm nach Kiew. Dort erfuhren sie,…

Als bei Alinas Sohn Yevhenii, 12, eine Leberzirrhose diagnostiziert wurde, reiste sie sofort mit ihm nach Kiew. Dort erfuhren sie, dass Yevhenii dringend eine Lebertransplantation benötigte, die für Ende Februar geplant war. Alina und ihr Sohn begannen mit den intensiven Vorbereitungen für die Operation, doch wenige Tage zuvor brach der Krieg aus, und die Transplantation war nicht mehr möglich.
„Wir waren sehr verängstigt und verwirrt und wussten nicht, was wir tun sollten. Als die Sirenen heulten und die Bombardierung begann, konnten wir nicht schnell in den Schutzraum gehen, weil Yevhenii Sauerstoff brauchte.
Alina wusste, dass sie handeln musste. Sie wandte sich an Freiwillige, die ihr und Yevhenii, ihrer Tochter Ludmila und ihrer Mutter Galina halfen, Kiew zu verlassen. Ihr Mann und ihr älterer Sohn blieben in der Ukraine.

In Polen kam Yevhenii direkt in ein Krankenhaus, wurde operiert und erhielt Ende Mai in einem Warschauer Krankenhaus ein Transplantat von einem Spender. Alles verlief gut und er erholt sich.
Während Alina bei ihrem Sohn im Krankenhaus blieb, fanden Galina und Ludmila Unterkunft bei einer Gastfamilie. Über diese Kontakte erfuhr die Familie von  Habitat for Humanity Poland, die ihnen bei der Suche nach einer angemessenen Wohnung half.
Die Wohnung befindet sich in einem ruhigen Viertel am Stadtrand von Warschau, direkt neben einem großen Wald, der sich perfekt für Familienspaziergänge eignet. Ludmila geht in eine polnische Schule in der Nähe, während Yevhenii vorerst zu Hause auf Ukrainisch weiter unterrichtet wird. Dank Habitat for Humanity hat Alina mit dem Polnischunterricht begonnen. Jetzt, da sie ein stabiles Dach über dem Kopf haben, plant sie eine Umschulung zur Gesundheitshelferin und will ihr ukrainisches Diplom in Polen anerkennen lassen, damit sie arbeiten und ihre Familie unterstützen kann.
„Die Menschen in der modernen Welt haben begonnen, Freundlichkeit, Sensibilität und Fürsorge zu vergessen. Aber die Ereignisse in der Ukraine haben uns dazu veranlasst, einander zu helfen und zu unterstützen. Das Wichtigste für mich ist jetzt, dass meine Kinder eine gute Zukunft haben, dass sie trotz all dieser Schwierigkeiten ein gutes und glückliches Leben führen können“, schließt Alina.