Projekte in Malawi

Die HoffnungsBAUer in Malawi

Malawi gehört laut UN Human Development Index zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Im durch die Agrarlandwirtschaft geprägten Land lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der absoluten Armutsgrenze. Die Wohnsituation unzähliger Menschen ist desolat. Viele Männer, Frauen und Kinder leben häufig in kleinen, überfüllten Hütten ohne Fenster. Zu den großen Problemen gehört darüber hinaus der eingeschränkte Zugang zu trinkbarem Wasser sowie die Kontaminierung von Böden und Gewässern. Erkrankungen wie die Cholera, aber auch schwere Durchfälle können, vor allem für Kinder und geschwächte Menschen, zur tödlichen Gefahr werden.
Diese Zustände stellen eine immense Gefahr für die Gesundheit und Sicherheit der Bewohner dar.

Habitat for Humanity baut mit Hilfe der HoffnungsBAUer Zugang zu sauberem Wasser, über Bohrlöcher, teils mit Pumpenantrieb und Wasserkiosken bzw. Kanalisation. Die Menschen in den Slums der Hauptstadt Lilongwe sind abhängig von Wasser aus Flüssen und Brunnen, die in der Trockenzeit teilweise ausdörren. Der Großteil der Einwohner nutzt zudem traditionelle Latrinen; dabei handelt es sich um Gruben, die nach der Kapazitätsgrenze zugeschüttet werden; aber auch offene Defäkation ist weit verbreitet.

Weder die Gemeinden im Gesamten und Schulen im Speziellen haben eine ausreichende Wasser, Sanitär und Hygiene-Infrastruktur. Da es auch in Schulen kein fließendes Wasser gibt, muss das Wasser in Eimern zum Trinken und zum Händewaschen zu sogenannten „Tippy-taps“ gebracht werden. Sich für das Wasser anzustellen, kostet die Schüler viel Zeit und verursacht Probleme bei der Teilnahme am Unterricht. Fehltage, die direkt oder indirekt durch diese Mängel verursacht werden, sind ein großes Problem für die SchülerInnen. Dazu zählt auch die mangelnde Versorgung für Mädchen während ihrer Monatsregel, dies führt oft zu monatlichem Schulschwänzen aus Scham. Aus diesem Grund werden mädchengerechte Latrinen in Schulen gebaut.

Weitere Schulungen zu Wartungsarbeiten der Pumpe von örtlichen Handwerkern sowie eine Informationskampagne in ausgewählten Siedlungsteilen zur Verbreitung von besseren Hygiene- und Sanitärpraktiken tragen zur Nachhaltigkeit des Projektes bei. In den Schulen soll die Ausbreitung von Krankheiten, die durch verschmutztes Wasser und mangelnde Hygiene verursacht werden, durch Trainings der Schülerschaft zu adäquaten Sanitär- und Hygienepraktiken verringert werden. Aufklärungsarbeit zur Monatshygiene für Müttergruppen sowie Maßnahmen zur Behebung von Vorurteilen im Zusammenhang mit der Monatshygiene inklusive Trainings zur Herstellung von Textilbinden unter Einbeziehung der Gesundheitsbehörde leisten einen wichtigen Beitrag zur Enttabuisierung des Themas und zur Stärkung der Schülerinnen und Frauen in den Gemeinden.

"Wir hatten nur einen Wasserhahn für mehr als 1000 Menschen"

„Bevor Habitat for Humanity den Brunnen an unsere Schule errichtete, standen wir vor vielen Herausforderungen: Wir hatten nur einen Wasserhahn,…

„Bevor Habitat for Humanity den Brunnen an unsere Schule errichtete, standen wir vor vielen Herausforderungen: Wir hatten nur einen Wasserhahn, der mehr als zehn Mitarbeiter und Tausend Schüler versorgen musste. Stellen Sie sich vor, wir hatten öfters die Situation, dass die Hausmeister unsere Toiletten nicht saubermachten und die Schülerinnen und Schüler ihre Klassenzimmer nicht aufwischen konnten, wenn der Wasserhahn einige Wochen lang defekt war. Vom Durst der Kinder ganz zu schweigen. Wegen des andauernden Wassermangels konnten wir leider unseren Gemüsegarten nicht halten. Das war besonders für die Kinder sehr schlimm. Der Brunnen hat das alles zum Guten verändert.“ Anne – Lehrerin an einer Grundschule in Malawi

Dies sind die konkreten Veränderungen

Gesundheit & Hygiene

Es gab keine funktionierenden sanitären Anlagen: Jetzt tragen sichere Wasserquellen, Latrinen und Hygieneschulungen zu einer verbesserten Gesundheit bei.

Bildung

Mädchen, die vorher wegen ihrer Periode viele Fehltage in der Schule hatten, können jetzt dank mädchengerechter Latrinen und der Enttabuisierung von Menstruation wieder regelmäßiger zur Schule kommen.

Sichere Sanitäre Anlagen

Die Nutzung von Latrinen nahe eines Wohnhauses bietet eine höhere Sicherheit besonders für Frauen und Mädchen.

Gemeinschafts- gefühl

Durch sichere Wasserzugänge in Gemeinden und die Einbindung der Communities in die Nutzung und Wartung, steigt das Gemeinschaftsgefühl enorm.